Der Titel des Berichts über die Faszination 24-Stunden-Rennen in der Juli-Ausgabe der Rennrad-Magazins TOUR lautet "Der längste Tag des Jahres" mit dem Untertitel zum Rennen in Kehlheim "Schinderei oder Spaß? In Kelheim hat jede Runde 180 Höhenmeter - und viele begeisterte Zuschauer". Sechs Icemänner wagten die Reise nach Kelheim.

Das am 19. und 20. Juli 2010 in Kelheim ausgetragenen 24-Stunden-Radrennen entwickelte sich zur extremen Hitzeschlacht. Trotz der enormen Temperaturen am Wochenende und bis zu 37°C zeigten die Rennradfahrer von Team Icehouse, angefeuert von vielen hundert Zuschauern, gute Leistungen. Als Einzelstarter war der Mistelbacher Thilo Maisel am Start. Das 5er-Team bildeten Jürgen Friedmann, Matthias Grünert, Jürgen Kolb, Frank Übelhack und Thomas Voit.

Spenden von 85.500 Euro in 15 Jahren
So viele Starter wie noch nie traten am Samstag um 14 Uhr zum größten 24-Stunden-Radrennen des Jahres in Kehlheim an: 150 Teams und 100 Solisten gingen vom Alten Kanalhafen aus ins 24-Stunden-Radrennen. Hoch gerechnet – eine Mannschaft zählt maximal fünf Mitstreiter – sind das rund 700 Teilnehmer. Der gut 17 Kilometer lange Rundkurs durch die Altstadt, vorbei an der Befreiungshalle, den Stausacker Berg hinauf, und zurück über Essing, hat 180 Höhenmeter, und ist nicht zu unterschätzen.

Tolles Team und Einzelstarterergebnis 
Für den Bayreuther Verein Team Icehouse starteten in der Teamwertung Matthias Grünert, Jürgen Friedmann, Jürgen Kolb, Frank Übelhack und Thomas Voit. Ingesamt wurden 43 Runden und somit 516 Kilometer und 7.740 Höhenmeter gefahren. Das Team fuhr die 24 Stunden mit einer 1-Runden-Wechsel-Strategie sowohl am Tag als auch in der Nacht. Dies bedeutete jeweils circa 30 Minuten auf dem Rennrad zu fahren um nach nicht ganz 2 Stunden erneut nach der Fahrt vom Fahrerlager zur Wechselzone die nächste Runde zu absolvieren. Jeweils neun Runden erreichten Grünert, Friedmann und Voit. Acht Runden absolvierten Kolb und Übelhack. Die schnellste Runde ging in einer hervorragenden Zeit von nur 27:12 Min. an den Abiturient Thomas Voit. Leider wurden insgesamt nur 23:22 Stunden aktive Zeit gewertet. Gegen 13 Uhr ging Matthias Grünert auf die vorletzte Teamrunde und fuhr eine schnelle Rundenzeit von knapp 30 Minuten. Um keine Zeit zu verlieren, startete er direkt auf eine zweite Runde und war vom Pech verfolgt. Der einzige Team-Platten während der 24 Stunden ereilte Ihn drei Kilometer vor dem Ziel. Trotz schneller und kompententer Hilfe von Kehlheimer Anwohnern, erreicht er das Ziel erst gegen 14:02 Uhr. Dies war leider 2 Minuten zu spät und seine letzte Runde wurde nicht gewertet. Insgesamt belegte das Team einen guten 89. Platz in der Gesamtwertung. 

Der erfahrene 24-Stunden-Mountainbiker Thilo Maisel startet in Kelheim erstmals auf dem Rennrad ein 24h-Race. Der Mistelbacher erreichte bei den Einzelfahrern Platz 56 und absolvierte 17 Runden und somit 289 Kilometer und 3.060 Höhenmeter. Natürlich trugen auch die vielen Zuschauer ihren Teil zu den Leistungen bei. Noch nie waren so viele Zuschauer beim 24-Stunden-Rennen live mit dabei. Das Festzelt in der Innenstadt, welches direkt neben der Wechselzone ist, war ständig voll und auf dem Stausackerer Berg machten unter anderem viele Fans die Nacht zum Tag.

Mit 56 Runden stellte die Mannschaft „Sport 2000“ bei den Herrenteams einen neuen Rekord auf. Auch die Damen sorgten für eine neue Bestmarke. Die „Keldorado Badenixen“ verteidigten ihren Titel und fuhren mit 50 Runden einen neuen Rekord. Der Sieger in der Einzelwertung der Herren kam erneut aus der Schweiz. Thomas Ratschob gewann heuer bereits zum dritten Mal. In überlegener Weise stellte er den Rundenrekord des Pösingers Bernhard Steinberger ein. 46 Mal trat Ratschob um die Schleife. Das entspricht sage und schreibe 791,2 Kilometer, die der Schweizer in 24 Stunden zurücklegte. Natürlich trug auch die Unterstützung der Fans ihren Teil zu den Höchstleistungen bei.